Das antike Theater in Thorikos wurde an den felsigen Hängen des Küstenhügels Velatouri erbaut und setzt die ausgegrabene Siedlung der antiken Stadt Thorikos direkt fort. In unmittelbarer Nähe westlich des Denkmals befinden sich ein Haus und ein Labor für Metallreinigung (Waschmaschine). Südlich des Orchesters befindet sich ein Friedhof, der vom 6. bis 4. Jahrhundert v. Chr. genutzt wurde.
Das Theater ist länglich mit einem linearen Mittelteil und gekrümmten Enden. Wie nach der Entdeckung anderer Theater in Attika, Rhamnus, Ikarion (Dionysos), Evonymos (Trachone), festgestellt wurde, ist seine geradlinige Form keine Ausnahme.
Das Orchester des Theaters ist rechteckig (ca. 16×30 m). Auf seiner offenen Südseite wird es von einer 24 Meter langen Stützmauer getragen, deren Enden am natürlichen Felsen befestigt sind. Diese Stützmauer ersetzte eine ältere und vergrößerte damit die Gesamtfläche des Orchesters von 443 m². Auf der Westseite des Orchesters befinden sich ein kleiner Tempel des Dionysos, von dem nur das Fundament erhalten ist, und eine östliche rechteckige Struktur, möglicherweise ein Altar.
Das Theater ist von einer Stützmauer aus groben Steinen umgeben, die insbesondere an den Rändern teilweise in das Grundgestein geschnitzt ist, während ihre Mitte nach einer Verfüllung in Form gebracht wurde. Das Theater ist durch zwei Treppen in drei Stufen ungleicher Größe unterteilt. Die mittlere Ebene, die die größte ist, ist fast geradlinig, während die östlichen und westlichen gekrümmt sind. Die Sitze der Zuschauer sind in 21 Reihen angeordnet. Das Theater ist über die östlichen und westlichen Gassen zugänglich. Die Westspur führt zur Siedlung.
Die obere Höhle wurde zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt, nachdem dem Gebäude eine neue, markante Stützmauer mit Blick auf die Stützmauer der unteren Höhle hinzugefügt worden war. Der Zwischenraum wurde gestaut, um die geeignete Neigung zu erhalten, die den Zuschauern helfen würde, entweder direkt auf dem Boden oder auf Holzsitzen in 10 bis 12 Reihen zu sitzen. Die obere Höhle war von zwei Eingängen auf der Nordseite hinter der Stützmauer zugänglich. Der östliche Eingang war ein einzelner gepflasterter Korridor, während der westliche als Brücke gebaut war, die von einem Spitzbogen getragen wurde.
Das Theater besteht aus einem grob abgebrochenen braun-grünlichen Kalkstein, der in der Gegend gefunden wurde. Die Stützmauer der oberen Kavea besteht sorgfältig aus Kalkstein, der in rechteckige Blöcke gehauen ist. Nach dem Bau der oberen Höhle stieg die Kapazität des Theaters von 2.000 auf 3.200 Zuschauer.
Jüngste Ausgrabungen des Ephorate of Antiquities of Eastern Attica um die Stützmauer des Orchesters zeigten die ältere Stützmauer über ihre gesamte Länge. Es wurde auch festgestellt, dass das Gelände ursprünglich als Kalksteinbruch genutzt wurde, ebenso wie die gesamte Region im Südwesten des Theaters. Dies deutet darauf hin, dass infolge des Bergbaus auf verschiedenen Ebenen ein offener Raum entstanden war, der Menschenversammlungen ermöglichte. Dieser Raum wurde durch aufeinanderfolgende Interventionen, die mit dem gestiegenen Bedarf an Bürgerversammlungen nach der Kleisthenes-Staatsreform im Jahr 507 v. Chr. zum Zweck der Organisation und Funktionsweise des demokratischen Systems verbunden sein sollten, allmählich in Form gebracht.
In „Opferkalender von Thorikos“, datiert vor 420 v. Chr., gibt es einen klaren Hinweis auf die Aufführung des kleinen oder ländlichen Dionysia-Festivals in Thorikos im Monat Poseidon wie in den anderen Gemeinden Attikas. Inschriften südlich des Theaters aus dem Ende des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. geben Auskunft über das Unterrichten von Komödien und Tragödien in Thorikos. Es sollte erwähnt werden, dass das Theater mehrere Funktionen hatte und nicht nur den Schauspielunterricht, der jedes Jahr nur wenige Tage dauerte.
Dr. Eleni Andrikou
Archäologin
http://www.diazoma.gr/
Aus dem Griechischen/Englischen
